Lehre


Zeit und Film
M.A.-Seminar | WS 2022/23 | Universität Paderborn | Dienstags | 14-16h | Raum: E2.339 | Ankündigung im VVZ der UPB

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Zeit und Film stehen in einem ambigen Verhältnis zueinander: So ist der Film von seiner
Grundbeschaffenheit her – d.h. als strikt getaktete Bildfolge – von Zeitlichkeit als Modus seines Erscheinens und Funktionierens abhängig. Gleichzeitig ist er jedoch dazu in der Lage, Zeit in seinen Bildern einzufangen, dadurch Vergangenes in der Projektion neu zu Vergegenwärtigen und sich somit vom Diktat strikter linearer Zeitlichkeit zu lösen. Das Seminar wird sich entlang theoretischer film/zeit-reflexiver Ansätze und anhand verschiedener konkreter Filmbeispiele mit diesem speziellen Verhältnis von Zeit und Film beschäftigen. In den Blick genommen werden dabei die gestalterischen Potenziale und Konventionen, die das Filmische in Bezug auf die Inszenierung von Zeit entwickelt hat, sowie sein damit verbundenes zeitreflexives und zeitkritisches Potenzial.


Stop-Motion
B.A./M.A.-Praxis-Seminar | WS 2022/23 | Universität Paderborn | Blockseminar | Raum: E2.122 | Ankündigung im VVZ der UPB

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Die Stop-Motion-Animation ist eine besonders kreative und facettenreiche Art, Filme zu produzieren. Sie ermöglicht das Beleben unbelebter Gegenstände, das Experimentieren mit Materialien, Formen, Farben und Rhythmen sowie die Generierung fantastischer Bildwelten. Zu den zentralen Verfahren und Techniken zählen dabei Objekt-, Puppen- und Legetrick, Knet-, Sand- und Silhouettenanimation sowie Pixilation und Brickfilm, die es innerhalb des Seminars kennenzulernen und zu erproben gilt. In zwei ersten Blocksitzungen wird dazu zunächst ein Einblick in Technik, Geschichte, Theorie und Ästhetik des analogen Animationsfilms gegeben und es werden Grundlagen der Filmproduktion (Ideentreatment, Script, Storyboard, Drehplan etc.) vermittelt, sodass in Gruppen erste Projektskizzen erarbeitet werden können. Die finale Projektwoche im Februar dient dann der praktischen Umsetzung dieser Ideen in Form von Stop-Motion-Kurzfilmen.


Verlebendigung & Bewegung. Grundlagen der Animationsforschung
B.A.-Seminar | SS 2022 | Universität Paderborn | 14tägig, Freitags | 12-16h | Raum: E2.122

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Animationen sind allgegenwärtig – ob auf der Kinoleinwand, im Fernsehen, auf dem Smartphone oder Computer Display. Dabei umfasst der Begriff ‚Animation‘ äußerst vielfältige Bewegtbild-Phänomene, ein breites Set an (analogen wie digitalen) Produktionstechniken und zugehörigen Bildästhetiken. Gerade aufgrund dieser Heterogenität scheint sich der Begriff der Animation jedoch selbst immer wieder einer film- und medientheoretischen Definition zu entziehen, eben weil er in seiner ex-negativo Bestimmung als „Nicht-Realfilm“ so unterschiedliche Bildtypen einschließt, dass er in sich unspezifisch bleibt. Das Seminar möchte sich daher entlang verschiedener Grundlagentexte der Animationsforschung und konkreter Gegenstandsbereiche und Beispiele dem weiten Feld der Animation – von analog bis digital, fiktional bis non-fiktional, Lang- bis Kurzform, Kino- bis Gebrauchsfilm – widmen und zugleich seine Grundmechanismen, wie etwa Verlebendigung und Bewegung, analytisch in den Blick nehmen.


Körper(lichkeit) und Medien (gemeinsam mit Lisa Römer)
Interuniversitäres B.A.-Seminar | SS 2022 | Universität Paderborn & Ruhr-Universität Bochum [online] | Montags | 16-18h | Ankündigung im VVZ der RUB

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Körper und Medien sind auf vielfache Arten und Weisen miteinander verschränkt – sei es, dass Medien Körper zeigen und erzeugen (etwa als Filmfigur oder Avatar), sie einbeziehen und positionieren (etwa im Kinosaal oder an der Konsole), sie affizieren (etwa im Horror- oder Pornofilm) sowie normieren und politisieren (etwa mit Blick auf Schönheitsdiskurse oder heteronormative Blickstrukturen). Diese Körperbezogenheit des Medialen hat damit zu tun, dass Medien in der Regel körperliche Sinne ansprechen (dominant Seh- und Hörsinn) und dass sie deshalb unweigerlich auf (menschliche) Körper ausgerichtet zu sein scheinen. Gleichzeitig aber ist dadurch immer schon die Frage nach der Ziehung von ‚Körpergrenzen‘ aufgeworfen bzw. scheint eine kategorische Trennung von Medien-Körper und Menschen-Körper immer schon herausgefordert, wenn sich beide doch gegenseitig bedingen und durchdringen. Vor diesem Hintergrund möchte das Seminar grundsätzlichen Fragen von Körper(lichkeit) und Medien nachgehen, indem es sich einerseits mit körperzentrierten Medientheorien auseinandersetzt (etwa im Hinblick auf Fragen der Organprojektion, des Dispositivs, der Blickstruktur oder des körperlichen Affekts etc.) und zum anderen, indem es konkrete Gegenstände und Praktiken, Konzepte und Themenfelder zur Diskussion stellt, die mediale Körperlichkeit und körperliche Medialität explizit verhandeln (z.B. Selfies, Emojis oder Pornografie).  


Medien der Demonstration
M.A.-Seminar | WS 2021/22 | Ruhr-Universität Bochum [online] | 14tägig, Freitags | 12–16h | Ankündigung im VVZ der RUB

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Der Begriff der Demonstration wird vor allem in zweierlei Hinsicht verwendet: Im Allgemeinen bezeichnet er Prozesse der Evidenzproduktion und des ‚Vor-Augen-Führens‘, im Speziellen politische Formen der (Macht)Demonstration – etwa im Bereich politischer Rhetorik oder auch im Straßen-Protest (vgl. z. B. Sarcinelli/Knaut 2013, Kemmann 2013). Beide Verwendungen legen dabei eine enge Verbindung des Demonstrativen mit dem Medialen nahe, weil sie in sich die Frage nach der Vermittlung und Mitte(i)lbarkeit von Sachverhalten aufwerfen, deren Wahrheit und Wahrhaftigkeit es mit verbalen oder non-verbalen Mitteln überzeugend darzulegen gilt. Besondere Relevanz entfaltet der Zusammenhang von Demonstration und Medialität zudem im Hinblick auf die Medialität selbst, nämlich dann, wenn es um die Demonstration medientechnischer Errungenschaften und Fertigkeiten geht (z.B. im Tech-Demo oder den Praktiken der sogenannten ‚Demo-Szene‘). Das Seminar möchte diese unterschiedlichen Zusammenhänge von Demonstration und Medialität in den Mittelpunkt stellen – also Fragen medial-demonstrativer sowie demonstrativ-medialer Praktiken an der Schnittstelle von Evidenz(Produktion), (Handlungs)Macht und (Medien)Technologie.


Animation und Dokumentation
M.A.-Seminar | WS 2021/22 | Ruhr-Universität Bochum | Hybrid-Seminar [online+Präsenz] |
14tägig, Montags | 14–18h| Ankündigung im VVZ der RUB

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Ein Nachdenken über Animation und Dokumentation setzt vielfach beim animierten Dokumentarfilm an, der spätestens seit den frühen 2000er Jahren und Filmen wie Persepolis (F 2007), Chicago 10 (USA 2007) und Waltz Witz Bashir (ISR/F/D 2008) verstärkte Aufmerksamkeit erfährt. Animation und Dokumentation gehen aber auch abseits von diesem sogenannten AnimaDok-Film vielfältige Verbindungen ein – etwa, wenn es um die Visualisierung von Datenbeständen geht (z. B. in der Wetterkarte oder Visualisierungen eines Pandemie-Verlaufs), im Bereich augmentierter Arbeitsumgebungen (etwa im OP), in der Dokumentation virtueller Umgebungen (etwa im non-fiktionalen Machinima und der In-Game-Cinematography) oder auch im Bereich der Simulation. Das Seminar möchte sich mit diesen vielfältigen Gegenständen auseinandersetzen und entlang konkreter Beispielmaterialien herausfinden, inwiefern sich in dieser Kopplung von Animation und Dokumentation beide Konzepte theoretisch erfassen lassen.


Personae des Digitalen
B.A.-Seminar | WS 2021/22 | Ruhr-Universität Bochum [online] | 14tägig, Montags | 14–18h | Ankündigung im VVZ der RUB

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Vlogger:in, Influencer:in, Instagrammer:in, Avatar, Synthespian, Follower:in – es gibt eine ganze Vielzahl an Bezeichnungen für das ‚Personal‘ digitaler Medien bzw. könnte man ebenso gut von als personalisiert auftretenden Funktionen, Praktiken und Figurationen des Digitalen sprechen.  Diese ‚Personenkonzepte‘ stehen in der Regel stellvertretend für spezifische Nutzungs- bzw. Produktions- und Rezeptionsweisen digitaler (und das heißt vielfach: interaktiver und ‚sozialer‘) Medien, was bedeutet, dass sich in ihnen Vorstellungen von ‚Medien‘ und ‚Menschen‘ verschränken. Damit reihen sie sich ein in eine lange Liste von medienspezifischen Personalkategorien, anhand derer Medialität verhandelt wurde und wird – sei es der Filmstar, die TV-Celebrity oder der:die Radio-Reporter:in. Das Seminar möchte diese ‚Personae des Digitalen‘ in den Mittelpunkt rücken und sie zum Anlass nehmen, um Fragen nach dem Zusammenhang von Medienspezifik und Individualität, Digitalität und Subjektivität zu adressieren.


Anthropomorphe Audiovisualität
BA-Seminar | SS 2020 | Ruhr-Universität Bochum [online] | asynchron |
Ankündigung im VVZ der RUB

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Als ‚Anthropomorphisierung‘ wird in der Regel die Attribuierung menschlicher (Gestalt)Eigenschaften auf Nicht-Menschliches bezeichnet – ein Prozess, der innerhalb wissenschaftlicher Theoriebildungen z.B. im Kontext der Biologie/Zoologie eine Rolle spielt (Vermenschlichung von Tieren) sowie innerhalb der Religionswissenschaften (Vermenschlichung von Göttern) oder auch der Literatur und (Kunst)Geschichte (Mythologie, Fabel- und Hybridwesen, Portrait etc.). Auch für die Medienwissenschaft scheint die Frage nach dem ‚Menschenförmigen‘ zentral – etwa wenn es um die Anthropomorphisierung von Technik geht oder aber um die (Re)Präsentation und (Re)Produktion menschlicher Akteur*innen innerhalb von Medien. Mit dem Fokus auf Formen ‚anthropomorpher Audiovisualität‘ wird das Seminar sich vorrangig des zweiten Fragehorizonts annehmen und sich anhand konkreter Beispiele damit befassen, wie medial(isiert)e menschliche Körper und/oder Stimmen medientheoretisch zu rahmen sind und sich das Menschliche im Medialen konstituiert. Dazu werden einerseits spezifische audio/visuelle Erscheinungsformen in den Blick genommen (z.B. Filmfigur, Star, Radiosprecher*in etc.), sowie andererseits zugehörige und übergreifende Theoriehorizonte (Figurentheorie, körper- und stimmenbezogene Film- und Radiotheorien, Medienanthropologie, Gender Studies etc.), die diese Anthropomorphisierungen und ihre Spezifik begrifflich fassbar werden lassen. In der Fokussierung ‚anthropomorpher Audiovisualitäten‘ wird dabei grundsätzliche nach der Medialität von Vorstellungen des Menschlichen (und ihren Grenzen) gefragt, gleichzeitig aber auch nach der Rolle, die audio/visuelle Menschenmotive für medientheoretische Über-
legungen spielen. Das Anthropomorphe und Anthropophone im Medialen weist damit immer auch auf variable Grenzziehungen hin (Mensch <-> Technik, Mensch <-> Tier, Mensch <-> Nicht-Mensch, Mensch <-> Ding, Beseeltes <-> Unbeseeltes etc.), die in und durch Medien verhandelt und herausgefordert werden.


Analoge Animation
B.A.-Praxis-Seminar | WS 2019/20 | Ruhr-Universität Bochum | Block-Veranstaltung | Ankündigung im VVZ der RUB

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Analoge Animation ist eine besonders kreative und facettenreiche Art, Filme zu produzieren. Sie ermöglicht das Beleben unbelebter Gegenstände, das Experimentieren mit Materialien, Formen, Farben und Rhythmen sowie die Generierung fantastischer Bildwelten. Zu den zentralen Verfahren zählen dabei Stop-Motion Techniken wie Puppen-, Objekt- und Legetrick, Knet-, Sand- und Silhouettenanimation sowie Pixilation, die es innerhalb des Seminars kennenzulernen und zu erproben gilt. 
In zwei ersten Blocksitzungen wird dazu zunächst ein Einblick in Technik, Geschichte, Theorie und Ästhetik des analogen Animationsfilms gegeben und es werden Grundlagen der Filmproduktion (Ideentreatment, Script, Storyboard, Drehplan etc.) vermittelt, sodass in Gruppen erste Projektskizzen erarbeitet werden können. Die finale Projektwoche im Februar dient dann der praktischen Umsetzung dieser Ideen in Form von animierten Kurzfilmen.


Einführung in die Animationsforschung
B.A.-Seminar | SS 2019 | Ruhr-Universität Bochum | Montags | 16-18h |
Ankündigung im VVZ der RUB

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Animationen sind allgegenwärtig. Sie begegnen uns auf Kinoleinwänden und Fernsehbildschirmen ebenso wie auf Desktops und Smartphone-Displays. Sie dienen der Unterhaltung (etwa im ‚klassischen‘ Animationsfilm oder im Computerspiel) ebenso wie der Information und Simulation (z.B. bei der Visualisierung von Wahlergebnissen oder Wettervorhersagen). Das Seminar möchte diesen vielfältigen Formen einer „pervasive animation“ (Buchan 2013) – von ihren präkinematografischen Anfängen bis zu aktuellen Formen von VR und AR –nachspüren und einen Einblick in aktuelle Ansätze der Animationsforschung liefern.


Zeit und Medien
B.A.-Seminar | WS 2018/19 | Ruhr-Universität Bochum | Dienstags | 14-16h |
Ankündigung im VVZ der RUB

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Zeit ist ein nur schwer zu fassendes Phänomen, dessen Undefinierbarkeit ein stetes Problem für so heterogene Disziplinen wie Philosophie und Physik darstellt. Auch für die Medienwissenschaft spielt die Frage der Zeit in verschiedensten Hinsichten eine gewichtige Rolle: sei es im Hinblick auf die Repräsentation von Zeit innerhalb von Medien, medienspezifische Zeitlogiken und -ästhetiken, die Zeitlichkeit der Medienrezeption oder auch die Historizität von Medientechnologien und -dispositiven. Das Seminar möchte daher anhand verschiedenster Beispiele aus den Bereichen Film, Fernsehen, Radio, Comic etc. Fragen des Zusammenhangs von Zeitlichkeit und Medien und ihrer wechselseitigen Bedingtheit und Verfasstheit thematisieren.


Medientheorien des Selfies
B.A.-Seminar | SS 2018 | Ruhr-Universität Bochum | Dienstags | 16-18h | Ankündigung im VVZ der RUB

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Das „Selfie“ – als Begriff und Bildpraxis – ist spätestens seit seiner Ernennung zum Wort des Jahres 2013 durch die Oxford Dictionaries als diskursives wie ästhetisches Phänomen vielfach thematisiert und verhandelt worden – sowohl in den Feuilletons und populären Diskursen als auch in wissenschaftlichen Reflektionen. Das Seminar hat zum Ziel, diesen so omnipräsenten und gleichzeitig definitorisch schwammigen Begriff und Gegenstand zum Ausgangspunkt verschiedener medienwissenschaftlicher Perspektivierungen zu nehmen. So lässt sich anhand des Selfies etwa die Geschichte, Theorie und Ästhetik des Selbstportraits in der bildenden und fotografischen Kunst nachvollziehen, sowie die Frage, inwieweit es diese Traditionen fortschreibt. Gleichzeitig kann es aus kulturtheoretischer und -historischer Perspektive zur Reflektion weiterer Formen der Selbstdokumentation sowie der Verschränkung von Selbst- und Medientechnologien dienen. Und nicht zuletzt ruft es bildästhetische sowie technikbezogene Fragestellungen auf, anhand derer sich Aspekte des ‚vernetzten‘ Bildes diskutieren lassen. Das Selfie dient dem Seminar somit als Phänomen, in dem sich Fragen des Bildes und der Bildpraxis, des Diskurses und des Dispositivs besonders anschaulich verdichten, und anhand dessen somit vielfältige medienhistorische und medientheoretische Horizonte aufgerufen und problematisiert werden können.


Mensch-Medien-Relationen
B.A.-Übung| WS 2017/18 | Philipps-Universität Marburg | Dienstags | 18-20h | Ankündigung im VVZ der PUM

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Die Relation von Mensch und Medium spielt in zahlreichen medientheoretischen Kontexten eine zentrale Rolle und wird aktuell vor allem unter den Schlagworten der „Medienanthropologie“ und „Anthropomedialität“ diskutiert. Die Frage ist dabei nicht (nur), inwiefern Medien Wissen über den Menschen produzieren, sondern eher, inwieweit „der Mensch“ als Idee und Konzept erst an sich medial hervorgebracht wird. Doch auch umgekehrt lässt sich das Verhältnis denken: Auch was „das Medium“ ist hängt vielfach von seiner Kopplung an menschliche Maßstäbe ab. Mensch und Medium befinden sich demnach in einem relationalen Gefüge, in dem beide sich gegenseitig bedingen und produzieren – was „der Mensch“ ist wird in Medien verhandelt, was „das Medium“ ist, wird in der Auseinandersetzung mit Menschen bzw. Menschlichem definiert.  Die Übung wird anhand aktueller und historischer Beispiele und Texte Formen dieser Mensch-Medien-Relationen in den Blick nehmen und am konkreten Material erproben, wie aus medienwissenschaftlicher Perspektive solche Relationen adressierbar sind. Dabei werden vor allem Fragen der theoretischen Fundierung und des methodischen Vorgehens im Mittelpunkt stehen.


Zeit im Film (zwei Gruppen)
B.A.-Seminar | WS 2016/17 | Philipps-Universität Marburg | Dienstags | Gruppe 1: 10-12h | Gruppe 2: 18-20h | B.A. Medienwissenschaft, Modul 4 (Filmanalyse) | Ankündigung im VVZ der PUM

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Zeit und Film sind äußerst eng miteinander verknüpfte Phänomene: So ist der Film von seiner Grundbeschaffenheit her – d.h. als strikt getaktete Bildfolge – schon von sich aus auf Zeitlichkeit als Modus seines Erscheinens und Funktionierens angewiesen. Gleichzeitig ist er dazu in der Lage, Zeit in seinen Bildern einzufangen und somit Vergangenes in der Projektion neu zu Vergegenwärtigen. Das Seminar wird sich entlang verschiedener konkreter Filmbeispiele und theoretischer, film/zeit-reflexiver Ansätze mit diesem speziellen Verhältnis von Zeit und Film beschäftigen. In den Blick genommen werden dabei die gestalterischen Potentiale und Konventionen, die der Film in Bezug auf die Inszenierung von Zeit entwickelt hat (Zeitraffer, Zeitlupe, Parallelmontage, Plansequenz, eliptischer Schnitt, continuity editing etc.), inhaltliche Thematisierungen und Referentialisierungen von Zeitlichkeit (Zeitreisefilm, Science Fiction, Historienfilm, etc.) ebenso wie formale Abweichungen von und Spielereien mit der Linearitäts-Norm (achronologisches Erzählen, One-take-Filme, etc.).


Einführung in die analoge Animation (gemeinsam mit Franziska Bruckner)
B.A.-Praxis-Seminar | SS 2016 | Philipps-Universität Marburg | Blockseminar | B.A. Medienwissenschaft, Modul 9 (Berufspraxisbezogene Medienarbeit), Projekt-Seminar; B.A. Kunst, Musik und Medien Modul 22 (Organisation und Vermittlung II), Projekt-Seminar | Ankündigung im VVZ der PUM

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Animation ist eine besonders vielfältige Art des Filmemachens, denn die unterschiedlichen Animationstechniken, die für die Generierung von Bewegtbildern abseits des Realfilms zur Verfügung stehen, eröffnen mannigfaltige Möglichkeiten des bildlichen Ausdrucks: die Belebung des Unbelebten, die Generierung fantastischer Welten und die Erzeugung andersartiger Seherlebnisse.  Das Seminar gibt Einblicke in diese verschiedenen Techniken und Ästhetiken der Animation und bietet eine kurze Einführung in ihre Geschichte und Theorie. Im Anschluss steht die praktische Auseinandersetzung mit analogen Stop-Motion-Techniken (Legetrick, Silhouettenanimation, Knetanimation, Sach- und Puppentrick sowie Pixillation) im Mittelpunkt, die erprobt und dann selbst in kleinen, praktischen Filmarbeiten eingesetzt werden sollen.


Medientheorien Lesen (Gruppe B)
B.A.-Seminar | SS 2016 | Philipps-Universität Marburg | Dienstags | 14-16h | B.A. Medienwissenschaft, Modul 2 (Propädeutik) | Ankündigung im VVZ der PUM

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Was ist eigentlich eine Theorie? Wozu braucht man Theorie? Warum gibt es eigentlich so viele verschiedene Theorien, die miteinander konkurrieren? Und wie kann man sich in dieser Fülle orientieren? Um Antworten für solche Fragen zu ermöglichen, vermittelt das Seminar Grundkompetenzen im Umgang mit medientheoretischen Texten und bietet zugleich Einblick in verschiedene Felder medienwissenschaftlicher Theorietraditionen. Ziel ist es zu verstehen, was eine Theorie ist, wie Theorien gelesen werden können und was sie für das Verständnis von Medien zu leisten imstande sind.
Dabei werden zum einen Theorien vorgestellt, die sich anhand ihres Bezug auf bestimmte Stellen medialer Kommunikationsprozesse (Produktion, Rezeption, Werk/Artefakt) sortieren lassen. Zum anderen werden Theorien daraufhin angeordnet, wie sie Medien als Medien entwerfen. Dabei können Theorien einzelner Medien wie Fotografie, Film, Fernsehen oder Computer ebenso berücksichtigt werden wie solche, die sich mit der Einbettung von Medien in die Gesellschaft beschäftigen.


Medien/Technologien des Selbst
B.A-Seminar | WS 2015/16 | Philipps-Universität Marburg | Dienstags | 14-16h | B.A. Medienwissenschaft, Modul 8 (Digitane Medien II)

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Der Begriff der Technologien des Selbst ist ein zentraler Baustein im Denken des französischen Philosophen und Historikers Michel Foucault, mit dem er u.a. die Konstitution des Subjekts in neoliberalen Gesellschaften beschreibt. Mit Technologien des Selbst sind bei Foucault Praktiken bezeichnet, „die es dem Einzelnen ermöglichen, aus eigener Kraft oder mit Hilfe anderer eine Reihe von Operationen an seinem Körper oder seiner Seele, seinem Denken, seinem Verhalten und seiner Existenzweise vorzunehmen, mit dem Ziel, sich so zu verändern, daß [!] er einen gewissen Zustand des Glücks, der Reinheit, der Weisheit, der Vollkommenheit oder der Unsterblichkeit erlangt“ (Foucault 1993, 24). Während Foucault diese Technologien des Selbst allerdings vorrangig im Rückblick auf ihre historische Genese und Wandlung hin untersucht (etwa anhand von sprach- bzw. textbasierten Praktiken wie Beichte oder Tagebuchschreiben etc.), wird inzwischen – vor allem innerhalb der Medienwissenschaft – die Frage nach der Interdependenz von Selbsttechnologien und rezenten Medientechnologien breit diskutiert. Das Seminar wird diese medienwissenschaftlichen Debatten in den Mittelpunkt stellen und sie anhand zeitgenössischer Beispiele medienbasierter Selbstkonstitution (z.B. Quantified-Self-Technologien, Weightloss-Vlogs, Makeover-Shows, Ratgeber-Formate etc.) diskutieren.


Narrative Komplexität in Film, Fernsehen und digitalen Medien
B.A.-Übung | SS 2015 | Philipps-Universität Marburg | Dienstags | 12-14h | B.A. Kunst, Musik und Medien, Modul 13 | Ankündigung im VVZ der PUM

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Unter dem Schlagwort der „narrative complexity“ wird spätestens seit der Jahrtausendwende eine Vielzahl von Erzählformen und -formaten diskutiert, die in ihrer Struktur von etablierten Normen des Erzählens abweichen und dadurch besonders verworren und verwirrend erscheinen. Zu den untersuchten Phänomenen gehören dabei z.B. unzuverlässige, kontingente, nonlineare, modulare, multi-perspektivische, metaleptische oder transmediale Erzählweisen. Doch was genau an diesen Narrationsformen ist dabei „komplex“? Wie lässt sich „Komplexität“ im Hinblick auf das Erzählen definieren? Die Übung wird anhand von konkreten Beispielen aus Film, Fernsehen und digitalen Medien die aktuelle Begriffsarbeit zur narrativen Komplexität reflektieren und problematisieren.


Medien/Menschen
B.A.-Übung | WS 2014/15 | Philipps-Universität Marburg | Dienstags | 14-16h | B.A. Medienwissenschaft, Modul 1/Propädeutik I| Ankündigung im VVZ der PUM

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Das Verhältnis von Medien und Menschen ist in vielfacher Ausprägung Thema und Gegenstand medienwissenschaftlicher Fragestellungen. Ob nun Stars, Prominente, Fernsehmoderator_innen oder andere Akteur_innen des Mediengeschäfts als spezifische Art von „Medienmenschen“ verhandelt werden; ob anhand von analog oder digital generierten, audiovisuellen Figuren die Frage nach der Darstellbarkeit und Herstellbarkeit von Menschen im Medium diskutiert wird; oder ob in Bezug auf die Verkopplung von Menschen und Medien in der Mediennutzung Fragen nach deren gegenseitiger Bezüglichkeit gestellt werden – in allen diesen Kontexten dienen ‚Mensch‘ und ‚Medium‘ als konzeptionelle Bezugsgrößen, die sich im Wechselverhältnis gegenseitig Kontur verleihen.
Das Seminar möchte diese vielfältigen Mensch-Medien-Beziehungen, die auf medientheoretischer Ebene hergestellt, beschrieben und verhandelt werden, in den Mittelpunkt stellen und anhand exemplarischer Texte einen Überblick über mögliche wissenschaftliche Herangehensweisen an die Frage nach dem Verhältnis von Medien und Menschen geben. Texte aus dem Bereich der Figuren-, Star- und Körpertheorie werden dabei ebenso dazugehören wie solche aus dem Kontext der Medienanthropologie oder der Apparatustheorie.


Medien | Recht – Gestaltung einer Ausstellung zur GfM-Jahrestagung 2014
B.A.-Praxis-Seminar | SS 2014 | Philipps-Universität Marburg | Dienstags | 16-18h | B.A. Medienwissenschaft, Modul 9 | B.A. Kunst, Musik und Medien, Modul 22 | Ankündigung im VVZ der PUM | [Katalog zur Ausstellung]

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Vom 02. bis 04. Oktober 2014 findet in Marburg die Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) statt. Das Thema dieser medienwissenschaftlichen Fachtagung lautet in diesem Jahr „Medien|Recht“ und umfasst damit einen Themenbereich, der nicht zuletzt durch NSA-Skandal, Gema-Debatte und Video-Piraterie auch in letzter Zeit wieder tagesaktuelle Brisanz erhalten hat. Die Frage nach dem Zusammenhang von Medien und Recht ist aber nicht nur eine nach den juristischen Bedingungen von Medieneinsatz und Mediennutzung, sondern ebenso eine Frage nach der medialen Bedingtheit des Rechts (z.B. Gesetzestext, Beweismittel, Protokoll, Patent etc.), nach medialen Inszenierungen von Recht (z.B. in Gerichtsshows, im Court Room Drama, im Kriminalfilm etc.) oder nach der Rechtfertigung bzw. Legitimation von Medien als Vermittlungsinstanzen in einem übergeordneten Sinne.
Das Seminar wird diese und ähnliche Facetten des Themenfeldes „Medien|Recht“ eingehender thematisieren und diskutieren. Den Interessen der Teilnehmer_innen gemäß sollen dann spezifische Aspekte und Themenbereiche in Gruppen weiter recherchiert und ausgearbeitet werden. Ziel ist es, eine gemeinsame Ausstellung zu entwickeln und zu realisieren, die dann auf der GfM-Jahrestagung dem Fachpublikum präsentiert wird. Es geht also um die Erarbeitung eines gemeinsamen Ausstellungskonzepts, die Auswahl, Beschaffung und Gestaltung von geeigneten Ausstellungsmaterialien (Plakate, Bildstrecken und Texte, Installationen, Filme o.Ä.) und die Einbettung in den Kontext einer großen Fachtagung.
Weiterführende Informationen zur Tagung und zur GfM allgemein erhalten Sie auf den folgenden Seiten:
www.gfm2014.de
www.gfmedienwissenschaft.de


Achronologien des Films
B.A.-Seminar | WS 2013/14 | Philipps-Universität Marburg | Dienstags | 12:00 – 14:00 Uhr | B.A. Medienwissenschaft, Modul 4: Filmanalyse | Ankündigung im VVZ der PUM

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Das Verhältnis des Films zur Zeit gestaltet sich paradox: Während der Film als solcher (in seiner Aufzeichnung, Projektion und Rezeption) unausweichlich an die Chronologie der Zeit gebunden scheint, ist er auf der Ebene seines Inhalts dazu in der Lage den Ablauf der Zeit zu umgehen oder zu manipulieren, indem er einerseits Vergangenes reproduzierbar werden lässt und indem er andererseits innerhalb seiner Plot- und Story-Verläufe und über seine Bildästhetik (z.B. Zeitraffer, Zeitlupe, Split Screen etc.) abweichende Zeitlichkeiten herstellt.
Vor allem im Kino der 1990er und 2000er Jahre finden sich zahlreiche Filmbeispiele, die aus dieser Paradoxie einen besonderen Reiz generieren: Filme wie Pulp Fiction, Memento, Lola rennt, 21 Gramm oder Inception stehen dabei nur exemplarisch für eine ganze Reihe von Produktionen, die das achronologische Erzählen sowohl im Independent- als auch im Mainstream-Kino verankern.
Das Seminar stellt diese und ähnliche Filme in den Mittelpunkt und verhandelt anhand ihrer achronologischen Narrationsmuster verschiedene Typologien und Beschreibungs-Ansätze, die sich in den letzten Jahren mit diesen filmischen Zeitlichkeits-Konzepten auseinandergesetzt haben. Zudem soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit sich die Popularität solcher Erzählformen einbetten lässt in übergeordnete Debatten um eine (post)moderne Krise von Linearitäts-Konzepten im Zeitalter digitaler Nulldimensionen.


Zur Figur – Theorie und Analyse audiovisueller Figurationen
B.A.-Seminar | SS 2013 | Philipps-Universität Marburg | Dienstags | 18-20h | B.A. Kunst, Musik, Medien, Modul 41: Medienkompetenzen/Medienanalyse | Ankündigung im VVZ der PUM

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Die Figur bildet eines der zentralen Gestaltungselemente audiovisueller Medien: Als fiktionales Äquivalent des Menschen ist sie einerseits Ausgangspunkt für Handlungsdynamiken und damit das Erzählen überhaupt, zum anderen dient sie als emotionaler Identifikationspunkt und pragmatische Orientierungshilfe der Zuschauer_innen. Das Seminar verschafft einen Überblick über aktuelle und klassische Figurentheorien und die Probleme, die sich an dieses Konzept knüpfen. Anhand von konkreten Beispielen aus Film und Fernsehen werden zunächst die grundsätzlichen Dimensionen und Qualitäten der audiovisuellen Figur (in Abgrenzung zur literarischen Figur) herausgearbeitet, um anschließend neuere Phänomene des Figürlichen in den Blick zu nehmen: Wie lassen sich die Ansätze der (filmischen) Figurentheorie z.B. auf den Computerspielavatar oder transmediale Figuren übertragen? Diesen und ähnlichen Fragen möchte das Seminar nachgehen.


(DIS)ORIENTATION – (dis)orienting media and narrative mazes
(zusammen mit Bernd Leiendecker, Daniela Olek, Christine Piepiorka und Prof. Oliver Fahle)
B.A./M.A.-Praxis-Seminar | SS 2011 / WS 2011-12 | Ruhr-Universität Bochum | Praxismodul (B.A.), Vertiefendes Modul (M.A.) | Begleitendes Seminar zur gleichnamigen Tagung | Homepage | Ankündigung im VVZ der RUB

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Vom 10. bis 11. November 2011 findet an der Ruhr-Universität Bochum die Tagung „(DIS)ORIENTATION – (dis)orienting media and narrative mazes“ statt. Im Mittelpunkt werden Medien als Orte und Technologien der Orientierung und Desorientierung stehen (Google Maps, Google StreetView, EPGs etc.), sowie mediale Narrationen, die diese (Des)Orientierung als Thema und Struktur aufgreifen (z.B. narrativ komplexe Serien wie Lost oder Filme wie Memento, 21 Grams oder The Sixth Sense).

Im Vorfeld und parallel zur Tagung wird für B.A.- und M.A.-Studierende des IfM ein Seminar angeboten, das einerseits inhaltlich die Fragestellung der Tagung bearbeitet und andererseits den Studierenden einen Einblick in die Organisation und Durchführung einer wissenschaftlichen Tagung bietet. Ziel ist es, die Studierenden aktiv in die Planung und Vorbereitung der Veranstaltung einzubeziehen und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit zu geben, sich inhaltlich zu beteiligen (z.B. in Form von Postern, durch das Verfassen von Artikeln für die Tagungs-Homepage, durch die Rezension einzelner Vorträge oder Vortrags-Panels, eigene Vorträge o.Ä.).


KörperMedien / MedienKörper – Gestaltung einer Projekt-Homepage
B.A.-Praxis-Seminar | SS 2011 | Ruhr-Universität Bochum | Blockseminar | Raum: GA 1/153 | Gegenstandsmodul: Digitale Medien | Systematisches Modul: Ästhetik & Technik | Seminar-Homepage | Ankündigung im VVZ der RUB

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Audiovisuelle Medien sind in den meisten Fällen körperzentrierte Medien. Sie bilden Körper ab (wie z.B. im Film und Fernsehen), binden Körper aktiv ein (wie z.B. im Computer- und Konsolenspiel), erzeugen Körper künstlich (wie z.B. im Bereich der Animation), und sind gleichzeitig selbst (als technischer Apparat) ein Körper im Raum. Doch wie lässt sich das Verhältnis von menschlichem und medialem Körper beschreiben?
Die Medienwissenschaft befasst sich mit solchen Fragen beispielsweise in der Apparatus-Theorie (Positionierung von Subjekt-Körper und Medium), in den Theorien von Marshall McLuhan (Medien als „extensions of man“), im Bereich der medienwissenschaftlichen Gender Studies (mediale Konstitution und Inszenierung von Geschlecht) usw.
Auf der Grundlage dieser und ähnlicher Theorien will der Workshop konkrete mediale/körperliche Kopplungen analysieren und die Ergebnisse in Form einer Projekt-Homepage aufbereiten. Ziel ist es, sich dem definitorisch schwierigen Begriffspaar KörperMedien / MedienKörper anzunähern, konkrete Gegenstände (z.B. Wii Fit, Makeover-Shows, Animationsfilme etc.) unter medien-wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu untersuchen und die Ergebnisse in Text und Bild im Internet zu veröffentlichen.


Das Audioviduum
B.A.-Seminar | SS 2009 | Ruhr-Universität Bochum | Donnerstags | 8:30-10h (s.t.) | Raum: GABF 04/611 | Gegenstandsmodul: Rundfunk | Systematisches Modul: Ästhetik & Technik | Seminar-Homepage | Ankündigung im VVZ der RUB

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Menschen auf Monitoren, Figuren in Fiktionen, Personen aus Pixeln – fast alle audiovisuellen Medien präsentieren uns grafisch-akustische Wahrnehmungs-Konfigurationen, die wir als (menschliche) Individuen identifizieren. Doch was ist es genau, was uns da so menschlich gegenübertritt? Was kennzeichnet diese „Audioviduen“?
Das Seminar versucht sich anhand konkreter Beispiele aus der aktuellen TV-Landschaft, aber auch aus der Film- und Computerwelt, dem Audioviduum anzunähern. Was unterscheidet etwa fiktionale Fernsehfilmfiguren von den Laiendarsteller_innen des vermeintlichen „Reality TV“? Welche spezifischen konzeptionellen und ästhetischen Inszenierungsformen kreieren das Audioviduum des Moderators, des Stars, der Expertin oder des „Talking Head“? Warum gewinnt „Gollum“ keinen Oscar? Welche Rolle spielt die Abbildhaftigkeit bewegter Bildmedien? Und welchen Effekt hat die Audiovisualisierung der eigenen Person?
Verschiedene theoretische Konzepte aus dem Bereich der Figurenanalyse, der (Ab)Bildtheorien und dem Feld von Selbst- und Medientechnologien sollen helfen, das Audioviduum in seinen Spielarten und seiner Tragweite zu ergründen.


Nonlineare Narration im Film
B.A.-Seminar | WS 2008/2009 | Ruhr-Universität Bochum | Mittwochs | 12-16 Uhr mit Sichtung | Raum: GA 1/153 | Gegenstandsmodul: Film/Kino | Systematisches Modul: Ästhetik & Technik | Seminar-Homepage

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Der Film ist ein Zeitmedium: er entfaltet sich in der Zeit und reproduziert dabei (sukzessiv in Bildern gespeicherte) vergangene Zeit. Gerade diese Eigenschaft gibt ihm aber auch die Möglichkeit, mit seiner Zeitlichkeit zu spielen. Chronologische Ereignisfolgen können durch den Film aufgebrochen, umgekehrt, durcheinander gewürfelt oder gedoppelt werden. Pulp Fiction (1994), Lola rennt (1998) , Memento (2000), Eternal Sunshine of the Spotless Mind (2004) und Babel (2006), sind nur einige Beispiele für den unkonventionellen Umgang mit Zeit im Film.
Anhand dieser und ähnlicher Beispiele will das Seminar genauer definieren, was solche nonlinearen Narrationsformen auszeichnet, wie sie aufgebaut und strukturiert sind und an welchen Stellen sie mit den etablierten Konventionen des klassischen Erzählkinos brechen. Ein weiteres Ziel ist es, die gemachten Beobachtungen im Kontext der von Villém Flusser postulierten „Krise der Linearität“ zu diskutieren. Im Zeitalter der digitalen Medien geht er von einer zunehmenden Ablösung des linearen Codes der Schrift durch den digitalen Code des Computers aus. Können also nonlinear erzählte Filme als Symptom einer solchen Entwicklung gelesen werden? Oder führen sie uns im Gegenteil vielmehr die Wirkmächtigkeit unseres linearen Zeitempfindens vor Augen? Entlang aktueller Theorieentwürfe soll unter Schlagworten wie „Datenbank Narration “ und „Random Access“ der Einfluss digitaler Medien auf den Film und seine Narrationsformen diskutiert werden.